
Wenn ihr über das HTC One schon einige systematische Kamera-Tests gelesen habt: Vergesst sie! Die Jungs von Techstage und heise haben herausgefunden, dass HTC da einen dicken Bock eingearbeitet hat, der exakte Test-Ergebnisse unmöglich macht.
Die Kamera beim HTC One ist eines der Schmuckstücke an einem eh schon rundum gelungenen Smartphone. Das Unternehmen hat hier den mutigen Schritt gemacht, „nur“ eine 4 Megapixel-Cam rückseitig zu verbauen, während die Konkurrenz mit seinen Flaggschiffen aktuell auf 13 Megapixel aufwärts setzt.
UltraPixel sind der Begriff, mit dem HTC uns ködern will und mit dem man erklärt, wieso 4 Megapixel ausreichend sein sollen. Dadurch, dass man mit der Megapixel-Zahl runtergeht, kann man auf dem Sensor eben wesentlich größere Pixel unterbringen. Mehr Licht wird aufgenommen und somit auch die Bildqualität verbessert – gerade bei nicht so schönen Bedingungen sollen da eben überdurchschnittlich gute Bilder herauskommen.
Was ist nun aber in allen systematischen Tests dieser Welt – ausgenommen bei Techstage/Heise – schief gelaufen? Es geht hier um den ISO-Wert, also um die Lichtempfindlichkeit. Stellt ihr diese Lichtempfindlichkeit per Hand höher, beispielsweise auf einen Wert von 800 statt 100, sollte die Software sie automatisch auch so einsetzen. Das passiert aber bei der Cam des HTC One leider nicht. Dazu Stefan von Techstage:
Stattdessen stellt der Nutzer hier die maximal erlaubte ISO-Empfindlichkeit ein, die die Knipse verwenden darf. Wer hier mit ISO 800 knipst, erhält bei guten Lichtverhältnissen also trotzdem mit ISO 100 fotografierte Aufnahmen. Lustigerweise schreibt die Kamera-App in die EXIF-Daten der JPEG-Fotos jetzt nicht die tatsächlich verwendete Empfindlichkeit, sondern den maximal erlaubten ISO-Wert.
Das hat eben dazu geführt, dass in den Tests ISO 100-Bilder bewertet wurden und so die Leistung der Cam nicht so darstellen, wie sie tatsächlich ist. Wir haben keinen Schimmer, mit welchen ISO-Werten in den Tests gearbeitet wurde und somit sind diese Ergebnisse durch die Bank hinfällig.
Hut ab, Techstage – HTC selbst gibt an, dass dieser Bug bislang weltweit niemandem aufgefallen ist. Allerdings erklärt man auch direkt, dass ein Software-Update in Arbeit ist, welches diesen Fehler bereinigt. Das hilft den bisherigen Testern natürlich auch nichts, lässt aber zumindest zukünftig auf aussagekräftige Tests hoffen. Von den Ergebnissen der Cam bzw dem, was ich an Fotos und Videos sehen konnte, bin ich schon überzeugt davon, dass HTC hier sehr gute Arbeit geleistet hat – künftig werden wir das dann auch unter den richtigen Bedingungen untermauern können.
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